Was kostet ein Austauschjahr?

Finanzierung

Preis ist nicht gleich Preis

Interessenten sollten die Angebote genau vergleichen, denn auf den ersten Blick bedeutend erscheinende Preisunterschiede schwinden, wenn man merkt, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. Also bitte die Details studieren. Beispiel: sind An- und Abreise per Flugzeug, die mit gut über 1.000 Euro kosten zu Buche schlagen können, im Preis enthalten?

Zur Zeit ist mit Kosten zwischen 7.000 und 9.000 Euro zu rechnen, die an den Vermittler bzw. den Träger gehen, und davon rund die Hälfte an den Träger in Amerika. 

Die Gastschüler besuchen üblicherweise eine öffentliche Highschool. 

Unterkunft und der Schulplatz sind kostenlos, ebenso meist Schulbus und Lehrbücher, aber nicht immer.

 

Anbieter, die Privatschulen im Programm haben, verlangen zwischen 9.000 und 40.000 Euro, wobei das Gros der Angebote zwischen 12.000 und 15.000 Euro liegt. Ist das nötige Kleingeld vorhanden, so genießt man einige Vorteile, was Klassenstärke, die Ausstattung und Schulort betrifft, denn gerade der ist ja vorher bekannt.

 

Der Preis für einen normalen Aufenthalt an einer High School setzt sich normalerweise zusammen aus Kosten für

  • Verwaltung
  • Werbung
  • Auswahlgespräch,
  • Vor- und Nachbereitungsseminar
  • Literatur oder Dokumentenzusammenstellung
  • Informationstreffen
  • Plazierung und Betreuung vor Ort
  • Versicherung

Beim amerikanischen Träger fallen an:

  • Verwaltungskosten, meist inkl. Visabeschaffung
  • Rekrutierung und Überprüfung der Gastfamilien
  • Besorgen von Plätzen an Highschool
  • Betreuung der Schüler, inkl. Local Corodinator

Das Taschengeld muss folgende Ausgaben abdecken:

  • Schulmittel, ggf. auch Benutzung des Schließfaches, Labors, Sporteinrichtungen
  • Lunch in der Schule,
  • Fahrten mit den ÖPV
  • persönlicher Bedarf

Hier einige Fragen zu den Kosten, die Schülereltern ihrem Vermittler stellen sollen:

  • Sind die Flugkosten im Preis inbegriffen? Falls nicht ...
  • Was kostet die Reise?
  • Wie viel ist für die Geschenke auszugeben?
  • Welche Versicherungen sind abzuschließen?
  • Wie hoch das Taschengeld zu veranschlagen?
  • Was ist vom Taschengeld zu bestreiten?
  • Welchen Preis haben etwaige weitere Angebote, Ausflüge, Reisen, usw., bei denen eine Teilnahme empfohlen wird?

Sind die Ausgaben überschaubar, so wird man beim Abenteuer Auslandsschuljahr zusagen und wägt sich in ziemlicher Sicherheit. 

Weit gefehlt! Denn es können so manche unerwarteten Kosten auf einen zukommen ... 

Unvorhergesehene Folgekosten

Verdammte Ausgaben

Für Eltern, deren Kinder ein Gastschuljahr absolvieren wollen, ist eines klar: Billig wird die Chose nicht! 

Nun gibt es solche, denen das Geld locker aus der Tasche flockt, wunderbar. Andere hingegen müssen scharf kalkulieren, ob sie sich das Abenteuer leisten können und zucken dann bei jeder unvorhergesehenen Ausgabe zusammen. 

Der Entschluss zu einem Gastschuljahr kann bei knappen Finanzen unangenehme Auswirkungen auf die Familie haben, denn eines sei gesagt: 

Eltern haben u.U. nochmal kräftig draufzulegen, um nicht unglücklich zu werden! 

Warum? Das ist einfach zu begründen.

 

Die Fixkosten bezahlt man ja nach und nach, aber nun hat der Aufenthalt begonnen und folgende Ereignisse strapazieren das Konto: 

  • Bücher für die Schule, wobei eines schon bis zu 150 Dollar kosten kann, 
  • Fahrkarten zur Schule und zurück für bis zu 10 Monate,
  • Ausflüge mit der Familie, wobei die Eintrittsgelder normalerweise vom Gastschüler selbst zu tragen sind, evtl. ist sogar eine Nacht im Hotel geplant,
  • versteckte Kosten bis zu 200 Dollar.
  • Bekleidung
  • Geschenke

Irgendwann wird die nächstkältere und dann wieder die wärmere Jahreszeit beginnen. Eltern dürfen davon ausgehen, dass die gesamte Kleidung samt Schuhen auszutauschen und neu zu kaufen ist. Unser Klima ist nicht mit dem in Amerika vergleichbar, so dass ziemliche Kosten auf die Eltern zukommen. 

Ferner gibt es während der Zeit im des Austauschjahres einen regen Postverkehr, jawohl, altmodisch mit der Post. Immer sind irgendwelche Papiere vergessen, oder Dinge sind hin- und herzuschicken. Selbstverständlich werden Eltern eine Kleinigkeit für das Kind einpacken wollen, aber Achtung, Falle: Man wird selbstverständlich für alle Kinder der Gastfamilie auch eine Kleinigkeit beilegen müssen. Das gebietet die Höflichkeit. 

Irgendwann ist Weihnachten, Ostern und sämtliche Geburtstage dürfen nicht vergessen werden. Stets ist man bemüht, eine Kleinigkeit von Herzen zu schicken, denn man weiß seine Tochter oder seinen Sohn ja in guten Händen.

 

Mitunter, nein ganz sicher, steht irgendwann ein Urlaub mit der Gastfamilie an. Dann kommen natürlich weitere Kosten auf die eigene Familie zu. Es wäre ein unglückliche Situation, wenn zwar das eigene Kind im Gastschuljahr eine tolle Zeit verbrächte, aber die Eltern zuhause sich nichts mehr leisten können, weil sie die Kosten unterschätzt hätten. Derart bliebe das Jahr in keiner guten Erinnerung.

 

Nota bene:

Bei der ganzen Berechnung ist allerdings auch zu berücksichtigen, dass der "Goldschatz" auch zu Hause kräftig zu Buche geschlagen hätte, und zwar immer mehr, je älter er wird, weil die Bedürfnisse steigen. Diese Kosten sind dann wieder in Abzug zu bringen, um die wahren Ausgaben wirklich richtig einschätzen zu können.

Ja, ja, Kinder sind ein Schaden, wie Versicherungsgesellschaften erkannt haben. Aupairs beispielsweise können die Gasteltern gegen Schwangerschaft versichern lassen ... Wer Bedarf an einem Aupair hat oder selbst mal eine Aupairstelle in Erwägung zieht, z.B. auch nach dem Gastschuljahr, quasi als eine Verlängerung des Amerikaaufenthalts, hier eine gute Adresse.