Mit wem in die USA?

Schüleraustauschorganisationen

Bei der Anmeldung achte man auf Folgendes: 

Das Kleingedruckte sollte "groß" sein, mit anderen Worten: Alles Wichtige, wie Preis, Leistung und Haftungsausschlüsse und Rücktrittsrecht sollten sofort auffindbar und klar erkennbar sein. Nicht verklausuliert, sondern allen verständlich.

Niemand lasse sich durch buntbebilderte Prospekte oder Kataloge im Hochglanzdruck beeindrucken, sondern suche gleich das Wesentliche in den Unterlagen.

Der Vermittler beim USA-Programm bzw. dessen Partnerorganisation in den Vereinigten Staaten muss auf der sogenannten CSIET-Advisory List, eine Art Prüfsiegel für Austauschorganisationen, stehen.

Bewerbungsverfahren

Es sollte Schülern und Eltern umfassend darlegen, was ein Auslandsschuljahr bedeutet, welche Probleme auftreten könnten und welche Lösungen angeboten werden.

Ferner sollte darüber geredet werden, was im Falle einer nötigen oder von den Eltern bzw. dem Schüler gewünschten Rückreise geschehen sollte, aus welchen Gründen auch immer.

Das Bewerbungsverfahren selbst sollte auch allen Bewerbern klar verständlich sein.

Sind nach dem Bewerbungsgespräch bei dem Vermittler oder eventuell auch durch einen Abgesandten zu Hause alle Fragen geklärt, so kann die Vertragsunterzeichnung zw. der Agentur und den Eltern erfolgen, womit der Vertrag dann rechtskräftig werden würde.

 

Nota bene: 

niemand braucht einen Vertrag deshalb so zu akzeptieren, wie er auf dem Tisch liegt. Verträge sind grundsätzlich abdingbar, also nach den Wünschen von Schüler und Eltern veränderbar. Wie immer gelten mündliche Nebenabsprachen und Versprechungen im Streitfall nichts. Daher ist ggf. vor Unterzeichnung auf schriftliche Fixierung zu drängen. 

 

Die Betreuung ist das entscheidende Kriterium zur Beurteilung eines guten Vermittlers, denn sie ist aufwendig und teuer. Dazu zählen schriftliche Unterlagen über das Gastschuljahr, das Land und seine Menschen, ferner ein zumindest halbtägiges Vorbereitungstreffen.

Manche Organisationen bieten auch mehrtägige Einführungsseminare während der Wartezeit bis zur Abfahrt, manchmal auch erst oder eben zusätzlich im Gastland. Auch Nachbereitungsseminare werden angeboten.

Einmal in Amerika ist die Betreuung vor Ort wichtig. Wie ist der Betreuer erreichtbar, wie weit ist er vom Schulort, wie kann er eingreifen?

Man achte darauf, wie lange der Vermittler bereits auf dem Markt ist und wie lange er sich mit dem Schüleraustausch befasst.

 

Hier nochmal das Wichtigste:

  • Wie detailliert ist die Vorbereitung vor der Abreise?
  • Findet ein Auswahlgespräch statt? Wie ausführlich ist dieses?
  • Werden Vorbereitungsseminare angeboten?
  • Ist für eine gute Betreuung vor Ort gesorgt? Existiert eine Notfallnummer?
  • Welche Haftungsausschlüsse hat der Vermittler?
  • Wie hoch liegen die Kosten bei Rücktritt, und welche Fristen gelten? 

Wunschort: Ich will nach Kalifornien ...

Zwischen Freiheit und Kontrolle

Grundsätzlich können Austauschschüler zwar bevorzugte Staaten oder Städte angeben, aber letztlich haben sie die Wahl der Agentur zu akzeptieren. Wer von einer Großstadt mit vielen Freiheiten in einer kleinen frömmelnden Gemeinde im Mittleren Westen landet, mag eine Weile schwer zu kauen haben. 

Der Vorteil dort: Freundschaften zu Mitschülern, deren Eltern, Nachbarn usw. ergeben sich viel eher, man wird rasch eingebunden, fühlt sich aufgehoben - oder eben auch gegängelt, denn das soziale Leben ist auch viel kontrollierter. Eine aktive Teilnahme am meist ausgeprägten Gemeinschaftsleben ist nicht nur möglich, nein, es wird erwartet. Wehe, man tanzt irgendwo aus der Reihe ..., erscheint nicht sonntagmorgens in der Kirche, wenn die lieben Nachbarn es erwarten, usw.

 

Wer übrigens knapp bei Kasse ist, darf sich "in der Provinz" freuen, denn die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind in ländlichen Gegenden deutlich geringer als in der Stadt.